Eine Gemeinde gibt Raum
Bei uns in der Pauluskirche erwartet Dich ein schlichter, barrierefreier Kirchenraum aus den 1960er Jahren, der sich auf das Wesentliche konzentriert: Das große Kreuz im Altarraum ist typisch für Kirchenbauten der Nachkriegsjahre. Man wollte damit ausdrücken, dass man als Kirchengemeinde nach den schrecklichen Kriegsjahren jetzt auf Christus schauen möchte.
An der Rückseite unserer Kirche finden Kinder und ihre Begleitpersonen eine ansprechende Kinder-Ecke.
An der Rückwand des Kirchenraumes findest Du unsere Jahreswand der Lebensbewegungen, auf der Täuflinge, Verstorbene, Eingetretene, Vermählte und Konfirmand*innen abgebildet werden. Jedes Kirchenjahr wechselt das wachsende Motiv: Regenbogen, Weinstock, Blumenwiese, Sternenhimmel u.a. machen im Laufe des Jahres das Leben und Wachsen der Gemeinde sichtbar.
Betrachte unsere verhüllten Kirchenfenster einmal genauer! Sie sind Fenster mit Geschichte(n). Vordergründig erzählen die Fenster unserer Kirche neutestamentliche Episoden. Erst am zweiten Blick wird die Geschichte hinter dem Bildprogramm erkennbar. So wie in vielen Leitungsgremien österreichischer Vereine, Institutionen und Organisationen in den Nachkriegsjahrzehnten waren ehemalige Anhänger*innen des Nationalsozialismus auch in den Leitungsgremien der Pauluskirche tätig.
So kam es, dass noch Ende der 1960er Jahre Kirchenfenster beim Künstler Rudolf Böttger in Auftrag gegeben wurden, der sich auch nach 1945 nicht von seinen Aktivitäten während der NS-Zeit und seiner NSDAP-Mitgliedschaft distanzierte. Das Aussparen alttestamentlicher Motive, die diffamierende Darstellung der Juden in den Kirchenfenstern und die Abbildung Jesu als arischer Jüngling wurden in Kauf genommen.
Um ein ausgewogenes Hörerlebnis im Kirchraum zu ermöglichen, wurde 2019 die Tonanalage erneuert und im Zuge dessen der Altarraum renoviert. Diese Umbau- und Sanierungsarbeiten wurden im Herbst 2019 abgeschlossen.
Theologische Überlegungen spielten bei der Planung eine maßgebliche Rolle: In der Mitte der Pauluskirche leuchtet seit 2019 ein großes Kreuz und erinnert uns daran, dass Gott auch in Krisenzeiten bei uns ist. Das Licht in unserem Kreuz symbolisiert das erfüllte Leben und die Auferstehung.
Kanzel, Altar und Taufbecken aus Eschenholz ergeben aus der Vogelperspektive ein Dreieck im neuen Altarraum. Durch die ausgewogene Anordnung der mobilen Möbel kommt die evangelische Überzeugung zum Ausdruck, dass Predigt sowie Taufe und Abendmahl gleichwertig und gleichwichtig sind.
Die alte Messing-Taufschale der Kirchengemeinde wird weiterhin verwendet und stellt eine Verbindung zur Vergangenheit der Gemeinde her. Messing schmückt Kanzel und Altar ebenso und verbindet damit wieder Predigt, Taufe und Abendmahl.
In der Mitte der Pauluskirche steht der Altar, um den wir das Abendmahl feiern. Dann teilen wir Brot, Wein und Traubensaft und erinnern uns daran, wie Jesus mit seinen Freunden das letzte Mal zusammen war. Die Abendmahlsfeier gibt uns Trost, Hoffnung und das Gefühl der Verbundenheit!